Kinderoper „Edgar das Schlossgespenst“ an der Herzog-Albrecht-Schule

Ganz schaurig ging es für die vielen Kinder der Klassen eins bis sechs der Herzog-Albrecht-Schule am vergangenen Montag zu. Die Turnhalle hatte sich unter der Mithilfe des Kollegiums in ein echtes Gruselkabinett verwandelt. Überall lauerten kleine Gespenster, grüne Monster und ekelige schwarze Spinnen. Das bot die perfekte Kulisse für die „Opernretter“ aus Schwetzingen, die mit der Kinderoper „Edgar das gruselige Schlossgespenst“ an der Schule gastierten.
Letztes Jahr hatten die „Opernretter“ schon mit der Märchenoper „Es war einmal …“ Schüler und Lehrerinnen begeistert. Möglich gemacht haben die beiden Besuche der „Opernretter“ auch die großzügige finanzielle Unterstützung des Fördervereins der Schule, wie Rektor Franz Hottner betonte.
Schon vor einigen Wochen wurden die Kinder im Rahmen des Kunst-, Deutsch- und Musikunterrichts auf die Gruseloper vorbereitet. Vieles der schaurigen Dekorationen hatten die Schüler selbst angefertigt.
„So einen liebevoll hergerichteten Aufführungsort finden wir selten vor“, lobte dann auch Frederik Baldus vom Ensemble der „Opernretter“. Er schlüpfte mit seiner Partnerin Rafaela Stürmer gleich in mehrere Rollen des turbulenten Stückes, das im Schokoladenzimmer vom Geisterschloss Kettenrasselstein spielte. Es ging um nichts Geringeres, als wer das Erbe des unheimlich schönen Anwesens mit seinen 37 Gemächern, fünf Küchen und 17 Schwimmbädern antreten durfte. Das Zimmergeistermädchen Violetta machte sich genauso Hoffnung wie Edgar, der Neffe der letzten Besitzerin Agathe.
Die charmant gruselige Geschichte nahm unter gekonnten Einbezug des Publikums ihren Lauf. Gespickt mit bekannten Opernarien aus verschiedenen Klassikern wie „Don Giovanni“, „Carmen“ oder „Die Fledermaus“ wurden die jungen Zuschauer geschickt in die große Welt der Opernmelodien eingeführt. Dass die Kinder sich da durchaus auskannten, bewies ein von vielen Mündern fröhlich geschrienes „Ja!“ auf Edgars Frage, ob sie etwas von der „Zauberflöte“ hören wollen. Sogleich ertönte von Baldus Papagenos umgedichtete Arie „Ein Mädchen oder Geistchen“. Einige „Gespensterkinder“ durften sogar mit auf die Bühne, um Violetta zu helfen. Letztendlich unterstützte das gesamte Publikum mit dem zuvor im Unterricht einstudierten Lied „Willst Du wirklich wissen, wie Gespenster leben“ die Darsteller auch musikalisch.
Mit ihrem herausragenden schauspielerischen und gesanglichen Talent zogen Baldus und Stürmer bei zwei Aufführungen ihr Publikum komplett in den Bann. Ihre Mission, Kinder in die Welt der Oper mit ihrer klassischen Musik einzuführen, ist ihnen mit „Edgar das gruselige Schlossgespenst“ voller Bravour gelungen.